Es sind Zahlen, die mittlerweile in Deutschland nicht mal unter den Kurzmeldungen auftauchen: Am 28. Dezember kam in Palermo ein Boot mit 931 Geflüchteten an. In den selben Stunden erreichten 114 Menschen den Hafen von Catania. Am 24. landeten 661 Geflüchtete in Porto Empedocle bei Agrigento. Ein Tag zuvor legte in Augusta, einer Stadt zwischen Catania und Siracusa, ein Boot mit 509 Menschen. An Board befand sich auch die Leiche eines jungen Mannes aus der Region südlich der Sahara, der vermutlich erstickt war. Die Liste der Neuankünfte könnte leider fortgeführt werden: Die Ausmaße der Fluchtbewegung sind seit Jahren Alltag auf Sizilien, dem Ort an dem wir als Hilfsorganisation tätig sind.

Die dritte Fahrt auf die italienische Mittelmeerinsel liegt hinter uns. Unsere Erfahrungen der Vergangenheit haben sich bestätigt: Wir legen den Finger auf die richtige Stelle. Sizilien ist einer der Orte, an denen es Europa weh tut. Es ist einer der Orte, an denen gedrückt werden muss. Phil, Tobi, Nils, Elli, Bernd und Martin haben dies getan.