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Wir schütteln Hände: Danke für eure Unterstützung in 2015!

Wir vom Projekt Seehilfe e. V. möchten uns nach einem ereignisreichen Jahr 2015 bei euch für die Unterstützung bedanken. Ohne wäre unsere Arbeit nicht möglich gewesen.

Also los: Herzlicher Dank gilt allen SpenderInnen: Insgesamt habt ihr uns 9545 Euro an die Hand gegeben. Das Geld hat die Seehilfe unter anderem für Medikamente, Hygieneartikel, Kleidung oder Schlafsäcke eingesetzt. Jeder Betrag hat geholfen und hilft auch weiterhin. Von eurem Vertrauen sind wir überwältigt.

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Rückblick: die dritte Fahrt nach Sizilien

Es sind Zahlen, die mittlerweile in Deutschland nicht mal unter den Kurzmeldungen auftauchen: Am 28. Dezember kam in Palermo ein Boot mit 931 Geflüchteten an. In den selben Stunden erreichten 114 Menschen den Hafen von Catania. Am 24. landeten 661 Geflüchtete in Porto Empedocle bei Agrigento. Ein Tag zuvor legte in Augusta, einer Stadt zwischen Catania und Siracusa, ein Boot mit 509 Menschen. An Board befand sich auch die Leiche eines jungen Mannes aus der Region südlich der Sahara, der vermutlich erstickt war. Die Liste der Neuankünfte könnte leider fortgeführt werden: Die Ausmaße der Fluchtbewegung sind seit Jahren Alltag auf Sizilien, dem Ort an dem wir als Hilfsorganisation tätig sind.

Die dritte Fahrt auf die italienische Mittelmeerinsel liegt hinter uns. Unsere Erfahrungen der Vergangenheit haben sich bestätigt: Wir legen den Finger auf die richtige Stelle. Sizilien ist einer der Orte, an denen es Europa weh tut. Es ist einer der Orte, an denen gedrückt werden muss. Phil, Tobi, Nils, Elli, Bernd und Martin haben dies getan.

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Ärzte ohne Grenzen über den Hotspot Pozzallo

Kakerlaken befallen die Krankenstation, die Toiletten sind immer wieder defekt, die Duschen haben weder Türen noch Vorhänge, warmes Wasser fließt nur selten, Frauen, Männer und unbegleitete Minderjährige teilen diedieselben Räume, die häufig überfüllt sind. Im Erstaufnahmezentrum von Pozzallo auf Sizilien herrschen laut einem Bericht von Ärzte ohne Grenzen menschenunwürdige Zustände.

Die Einrichtung, die als eine der ersten in Europa zu einem Hotspot umfunktioniert wurde, sei ungeeignet und weise „Struktur- und Verwaltungsmängel“ auf, „die Auswirkungen auf die körperliche und seelische Verfassung der betreuten Personen haben“, heißt es in dem Dokument, das am 17. November vor dem Untersuchungsausschuss des italienischen Parlaments zu dem Aufnahmesystem für Geflüchtete vorgestellt wurde.

Ärzte ohne Grenzen verlangt von den italienischen Behörden eine neue Strategie: Italien sollte sich vom „Notfall-Ansatz“ verabschieden und den Geflüchteten „geeignete Bedingungen und Dienstleistungen“ anbieten. Wir fassen die wichtigsten Passagen des Berichtes zusammen, den ihr im Original hier herunterladen könnt.

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Skateworkshop und Hilfsgüter (Video)

Unsere Arbeit in Sizilien im Oktober 2015 haben wir auch auf Video festgehalten. Diese Impressionen möchten wir heute mit euch teilen. Der Film zeigt uns beim Einkauf von Hilfsgütern für das Centro Astalli, beim Austausch mit anderen Organisationen und bei der Arbeit mit Geflüchteten.

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David

Sein fester Blick ist entschlossen auf die Ausgangstür des Supermarktes gerichtet. In Minutenabständen verlassen Italiener*innen den Store und der Mann, der auf einem alten Hocker sitzt, verabschiedet sie. Er ist die Freundlichkeit in Person.

David schaut mich lächelnd an, als ich ihm die Hand reiche und mich zu ihm setze. Ich krame mein Handy aus der Tasche und tippe ein paar Wortfetzen in meine Übersetzungsapp, denn David kommt aus Mali und spricht Französisch.

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EU-Hotspot: Auf die Schnelle auf die Straße

Die Erstaufnahmeeinrichtung im Hafen von Pozzallo ist vor einigen Wochen in einen sogenannten Hotspot umfunktioniert worden. Das Konzept dazu ist völlig neu: Pozzallo einer der ersten Orte, wo es umgesetzt wird. Was genau verbirgt sich dahinter? Und was bedeutet das für die Geflüchteten, die im Hafen ankommen? Welche Abläufe finden in diesem Bereich statt? Konkret fragen wir uns also, wie europäische Asylmaßnahmen in der Praxis umgesetzt werden.

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Abendmonolog 19.10.2015 – Hotspot Pozzallo

Der heutige Tag brachte für uns einige neue Erkenntnisse über die Arbeit in Hotspots. Diese Informationen erhielten wir dabei jedoch weniger durch Gespräche mit Organisationen oder Beobachter_innen sondern vielmehr durch Menschen, die mit dieser Arbeit konfrontiert wurden. Geflüchtete Menschen berichteten uns von “Prüfverfahren” im Hotspot Pozzallo. Diese Berichte ziehen derzeit unsere volle Aufmerksamkeit auf sich, weshalb wir heute kein Abendgespräch abhalten können.

 

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Abendgesprach Nr. 4 am 18.10.15 Am Rande der Beachtung

Mit etwas Verspätung könnt ihr euch hier das 4. Abgendgespräch aus Sizilien anhören.
Am Sonntag den 18.10.15 haben wir uns mit dem Bürgermeister Pozzallos getroffen, ihn Reden schwingen lassen und ihn mit Fragen dabei unterbrochen.
Außerdem besuchten wir eine Unterkunft für Geflüchtete. Nach unseren Erfahrungen dort müssen wir uns Fragen über weitere Hilfsmöglichkeiten stellen, die über unseren siebentägigen Aufenthalt hinaus gehen. Was wir uns diesbezüglich für Gedanken machen, hört ihr hier!

 

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Abendgespräch Nr. 3 am 17.10.15 – Von Pozzallo bis Birmingham

Der nächste Tag auf Sizilien ging zu Ende. Wir haben unsere gute Bekannte Lucia von Borderline Sicily getroffen und uns mit ihr über neue Entwicklungen ausgetauscht.
Sie hat uns ein paar Anlaufstellen genannt, die wir in den nächsten Tagen mit ihr besuchen können. Außerdem konnte sie uns einige Informationen über die Arbeit des “Hotspots” in Pozzallo liefern, die wir zum Anlass für neue Recherchen genutzt haben. Hört rein in unser 3. Abendgespräch!

 

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Hilf mir! – Saliou, vierzehn, obdachlos


Ich bin nun seit Donnerstag mit den Leuten vom Projekt Seehilfe auf Sizilien, um ankommende und angekommene Geflüchtete willkommen zu heißen, zu helfen und all das zu dokumentieren.

Gestern haben wir das Centro Astalli im Zentrum der sizilianischen Stadt Catania besucht. Der Jesuite-Orden kümmert sich um Menschen, die in Italien kein Asyl bekommen haben und nun weder vor noch zurück können. Sie werden nicht wie in Deutschland zurück in ihr Herkunftsland abgeschoben, sondern werden obdachlos.

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