Wir, das Projekt Seehilfe, wollen uns an dieser Stelle bedanken. Auch wenn unsere Reise nach Sizilien nun schon einige Monate zurückliegt und sich in der Zwischenzeit einiges getan hat: Aus der spontanen Aktion ist ein langfristiges Projekt geworden.
Wir wollen uns bedanken, weil wir die Resonanz, die wir im vergangenen Jahr beim Sammeln erfahren haben, niemals erwarten konnten. Sowohl in Bremen, im Münsterland als auch in Jena haben die Menschen Unmengen gespendet. Finanziell wurden wir sogar deutschlandweit unterstützt. Ein großes Danke dafür.
Auch bei jenen, die uns mit Gütern für die Flüchtlinge geholfen haben. Dazu gehört neben einer unglaublichen Anzahl privater Spender der Intersport Jena, der uns Schlafsäcke, Isomatten, Sportschuhe und Trainingsanzüge mit nach Sizilien gegeben haben. Auch die Stiftung Skate Aid hat uns mit vielen Kleidungsstücken und Schuhen geholfen, den Transporter zu füllen. Das Kletterzentrum rocks.jena hat Fundsachen beigesteuert.
Für die Bereitstellung seines Transporters und der ersten Tankfüllung gilt dem Autohaus Wallmeier besonderer Dank.
Anlaufstellen und geteilte Erfahrungen
Danken möchten wir denen, die uns als Anlaufstellen für Spender unterstützt haben: das Vis à Vis, UNiKATE, UNiCafé, Eine-Welt-Laden, das m*shi, Inga vom Internationalen Café Bremen und Dominik Meis.
Bei denen, die uns Lagerräume zur Verfügung gestellt haben: beim FSR Philosophie und der Familie Leusbrock für ihren Keller. Verpackungsmaterial haben wir vom del.corazón, dem Spar und dem Künstler- und Kreativbedarf Kathrin Riedel, dem Pflegedienst Leusbrock und dem Sanitätshaus M+L aus Ochtrup bekommen.
Unser Dank gilt zudem UniKATE, die uns bei der Bekanntmachung unseres Vorhabens mit Flyern und Plakaten unterstützt haben und dem Cleanikum sowie der Familie Leusbrock, wo wir die Kleiderspenden waschen und trocknen konnten. Des Weiteren danken wir dem Flüchtlingsrat Bremen und Fluchtraum e.V. für konstruktive Hinweise und ihre großzügige Unterstützung. Für die Organisation einer Soli-Party in Jena danken wir Steven und Florian aus Erfurt, der obendrein noch seine Erfahrungen im Spendensammeln für Flüchtlinge mit uns teilte.
Besonderer Dank gilt zudem allen Spendern, die uns vertrauensvoll finanziell unterstützt haben.
Vertrauensvolle UnterstützerInnen
In der Zeit vor unserer Fahrt nach Sizilien haben wir versucht, uns auf alle Eventualitäten einzustellen. Wie es aber immer ist, mussten wir uns vor Ort ganz anderen Gegebenheiten stellen. Neben der Erfahrung, dass eine Strecke auf der Karte angucken weitaus weniger anstrengend ist, als sie später dann zu fahren, haben uns vor Ort besonders die Geschichten der jungen geflüchteten Menschen zugesetzt, aber auch bereichert.
Der Gedanke, dass ihnen nach der langen Zeit der Flucht extrem viele Steine in den Weg gelegt werden und ihre Situation nicht ernst genommen wird, macht uns nachdenklich. Vor allem die langen Wartezeiten der Flüchtlinge auf die Bearbeitung ihrer Anträge ist problematisch. Sprachbarrieren, die von italienischer Seite bestehen, führen zu enormen Schwierigkeiten. Sie macht eine adäquate medizinische und psychologische Betreuung nahezu unmöglich.
Besonders wichtig war es für die Flüchtlinge, über ihre Erfahrungen, Sorgen und Nöte, aber vor allem ihre Zukunftsvisionen zu sprechen. Zu einigen gambischen Jugendlichen haben wir weiterhin Kontakt. Zudem haben wir vor einigen Tagen erfahren, dass die ägyptische Familie, der wir einen Kinderwagen und Babysachen überreichen konnten, mittlerweile eine Aufenthaltsgenehmigung haben und nun in Deutschland lebt.
Auch der Besuch in einem der illegalen Lager auf Sizilien beschäftigt uns nach wie vor. Dort leben überwiegend junge Männer, deren Asylanträge abgelehnt wurden. Da Italien im Regelfall nicht abschiebt, sitzen sie in der Falle. Einen neuen Antrag in einem anderen europäischen Land können sie nicht stellen. Der Weg in ihre Heimat ist ihnen versperrt – zum einen aus den Gründen, die sie überhaupt zu ihrer Flucht bewogen haben, zum anderen, da sie die Reisekosten nie begleichen könnten. Die Lebensbedingungen dieser Menschen zu verbessern, ist uns ein großes Anliegen.
Strukturen und Zuständigkeiten unklar
Das Verteilen von Spenden war – wie wir schon im Zwischenbericht erwähnt haben – nicht einfach, da Strukturen und Zuständigkeiten völlig unklar sind. Zum Lösen dieses Problems konnte unser Besuch auf Sizilien zum Teil beitragen, da wir vor Ort sehr viele Menschen getroffen haben, die sich auf die ein oder andere Art und Weise mit der Flüchtlingshilfe befassen.
Hier ist Lucia zu nennen, die zur Zeit unseres Besuches für Borderline Europe die Flüchtlingsankünfte in Pozzallo überwachte. Über sie lernten wir auch Enzo kennen, der in einer kleinen Bar für die Jugendlichen aus Gambia Veranstaltungen organisierte, auf denen sie ihre Musik spielen und tanzen konnten.
Insgesamt können wir sagen, dass sich die Spendensammlung und der Transport gelohnt haben. Von einem Teil des Geldes konnten wir Lebensmittel und Babysachen kaufen, die dringend benötigt wurde. Auch der bevorstehende Winter machte die Unterstützung mit Kleidung unabdingbar. Vor allem für eine langfristige Arbeit war dies ein erster Schritt .
Aktuell arbeiten wir an weiteren Wegen, um vor Ort zu helfen. Wir hoffen dabei weiterhin auf eure Unterstützung und euer Interesse an unserer Arbeit.
Weitere Informationen über uns findet ihr auf Twitter und Facebook
Johanne
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Fleige says
28. Februar 2015 at 11:39Hallo, bitte nehmen Sie mich in Ihren Verteiler für den Newsletter auf. Danke! Weiterhin viel Erfolg bei Ihrer Arbeit.
Gruß Michael Fleige
Christian says
28. Februar 2015 at 11:42Gerne.
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