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Mit Schweiß und Spucke: Ein voller Hilfstransport will erst einmal entladen werden

Der Morgen beginnt mit Blaulicht an einer Esso-Tankstelle bei Augusta. Wir sind mit dem Zivilschutz verabredet, der uns und den LKW hier abholt. Wir folgen Luigi und seinen Helfern zum Lager des Zivilschutzes Augusta. Da es an Wochenenden in Italien ein allgemeines Fahrverbot für LKW gibt, ist diese Eskorte äußerst hilfreich. Der Zivilschutz ist im weitesten Sinne mit dem deutschen THW zu vergleichen. Im Augenblick sind sie an vielen Orten in den Häfen Siziliens für die Erstversorgung der ankommenden Geflüchteten zuständig. Sie versorgen sie mit einer Grundausstattung an Kleidung und einem Hygiene-Kit. Uns ist klar, dass sie diese Arbeit täglich verrichten und so kontinuierlich Hilfe leisten. Das ist sehr beachtlich.

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Kisten, Klamotten, Kumpels

Anselm und Andrea, der Trucker und die Truckerin von Hanseatic Help, haben es geschafft. Der LKW steht in Catania und morgen soll das Abladen beginnen. Doch wie immer (in Italien) kommt es anders als man denkt. Walter und seine MitarbeiterInnen waren sich ganz sicher, dass das mit dem Tor und dem LKW passt, doch als der Koloss davor steht, sind sich alle einig: „Das wird nix!“.

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Illegalisierte Tagelöhner: Und wir sind Teil des Geschäfts

Zum Frühstück ein paar Scheiben Tomate-Mozzarella gehabt? In der Mittagspause dann einen Teller Salat und abends leckere Pasta al’Arrabiata mit Freunden gekocht? Das ist alles nicht überkandidelt oder schmeckt nach Blutdiamanten. Aber wo die runden, roten Vitaminbomben herkommen und was sie für eine Geschichte hinter sich haben, das wissen wahrscheinlich die wenigsten.

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Mit uns kommen auch 500 Geflüchtete in Sizilien an

Im Jahre 1939 veröffentlichte John Steinbeck den Roman “Früchte des Zorns”. Darin beschäftigt er sich mit dem Schicksal einer Familie, die sich dazu entschließt, gemeinsam ihr Zuhause zu verlassen und im Westen des Landes eine neue Heimat und vor allem Arbeit zu finden. Das Setting des Romans ist die USA zur Zeit, als die Farmer des mittleren Westens der vereinigten Staaten, getrieben vom Dust Bowl und der großen Depression, aus wirtschaftlicher Not heraus nach Kalifornien aufbrechen. Neben der beschwerlichen und zum großen Teil von Hoffnung getriebenen Reise der (von der einheimischen Bevölkerung Kaliforniens abfällig als) “Oakies” bezeichneten Landbevölkerung beschreibt Steinbeck ebenso einfühlsam wie realistisch, mit welchen Widrigkeiten diese Menschen sich in ihrer neuen Wunschheimat konfrontiert sehen. Kein Überangebot an fair entlohnter Arbeit, kein Verständnis von der einheimischen Bevölkerung, keine Zukunft im Lande Eden. Dafür bestimmen Arbeitslager, Ablehnung und offener Hass der ansässigen Bevölkerung die Verzweiflung der Geflüchteten im eigenen Land.

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Die MöglichmacherInnen

Projekte sind lebendige Wesen: Nur wenn die Zellen aktiv sind und die Organe arbeiten, können die Füße es zuverlässig an einen anderen Ort tragen. Im Fall des anstehenden Hilfgütertransports haben wir die Funktion der Augen und Ohren übernommen: Wir beobachten. Wir sind aber auch in der Schaltzentrale, dem Gehirn, aktiv. Denn wir verarbeiten die Informationen und senden über unser Nervensystem, wo es klemmt und was als nächstes zu tun ist. Schließlich aber funktioniert ohne die Organe langfristig nichts. Leber, Magen und Nieren, das seid ihr. Ihr arbeitet an einzelnen Prozessen mit und wenn es an etwas fehlt, dann schreit unser Körper nach Nährstoffen, nach Energie, eben: nach Spenden.

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