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Corona-Update aus Sizilien Teil II

Eine Gruppe von Geflüchteten, über die wir in der Vergangenheit immer wieder berichtet haben, sind die, die auf italienischen Feldern arbeiten, um Tomaten zu pflücken oder Kartoffeln zu ernten. Gerade sie sind von der aktuellen Krise besonders betroffen.

Im Camp in Cassibile, das wir über Padre Carlo immer wieder mit Lebensmitteln oder anderen notwendigen Dingen versorgt haben, ist nach unseren Informationen bis jetzt noch kein Corona ausgebrochen. Immerhin hat die Bezirksverwaltung für einen Brunnen mit sauberem Wasser gesorgt und zehn chemische Toiletten für die Arbeiter im Lager aufgestellt, damit sie sich überhaupt an die Auflagen zur Eindämmung der Pandemie halten können.


Sollte es trotzdem zu einer Ausbreitung der Krankheit unter den Feldarbeitern kommen, wären die Folgen verheerend: Die hygienischen Bedingungen und das enge Zusammenleben in Zelten und Behelfsunterkünften würden sehr wahrscheinlich zu einer enorm schnellen Verbreitung des Virus untereinander führen. Durch die insgesamt schwere Lebenssituation mit schwerer körperlicher Arbeit und mangelhafter Ernährung ist das Immunsystem von vielen geschwächt. Der Krankheitsverlauf und die Folgen sind damit unkalkulierbar. Auch der Zugang zum medizinischen System ist für die meisten von ihnen erschwert.

Aber auch ohne selbst erkrankt zu sein, haben die Menschen das Problem, dass sie nicht arbeiten können oder sich nicht trauen, Aufträge anzunehmen. Sie haben damit kein Einkommen und da sie keine offiziellen Arbeitsverträge haben, auch keinen Anspruch auf staatliche Hilfen. Viele Feldarbeiter stehen also vor dem Nichts, vorerst bis am 4. Mai das öffentliche Leben in Italien langsam wieder hochgefahren wird.

Wir sind darum in engem Kontakt zu unseren Partner*innen vor Ort und organisieren, was wir können: Mund-Nasen-Schutze, Equipment, um diese selbst herzustellen, Gesichtsschilde und einiges andere. Details dazu folgen in Kürze! 

Vergesst nicht, uns weiter zu unterstützen. Und ein riesiges Danke an all jene, die uns regelmäßig mit Spenden bedenken und so unsere Arbeit zu jeder Zeit und in jeder Notlage vor Ort möglich machen!

 

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